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Bürgervorschlag

Wirtschaftsförderungs-GmbH abschaffen

Geschätztes Volumen

Schätzung des Spar-/Einnahmebetrags pro Jahr durch den Autor: 
über 100.000 €
Schätzung des Spar-/Einnahmebetrags pro Jahr durch die Verwaltung: 
0

Ich schlage vor, die als GmbH außerhalb der Kernverwaltung organisierte Wirtschaftsförderung abzuschaffen.
Grundfrage: Warum muß in einer freien Marktwirtschaft Wirtschaft überhaupt und auf kommunaler Ebene dazu noch gesondert gefördert werden?
- Die Solinger Wirtschaftförderung kostet seit Jahren mehr als sie durch Flächenverkäufe erwirtschaftet.
- Bei den sogenannten Neuansiedlungen handelt es sich zumeist um Solinger Betriebe, die wegen erhöhten Flächenbedarfs ihren alten Standort verlassen wollten.
- Der damit einhergehende Flächenverbrauch ist immens, da in der Regel zu große Flächen bereit gestellt werden, um für mögliche spätere Erweiterungen gewappnet zu sein, die dann aber zumeist nicht eintreten. Er ist insofern nicht weiter zu rechtfertigen, zumal hier in aller Regel für die Stadt nachteilige Verträge abgeschlossen werden: in anderen Kommunen ist es durchaus üblich, die Ansiedlung durch Pachtverträge oder aber mit einem Rückkaufsrecht für die Kommune zu bewerkstelligen, sodaß bei einer möglichen Insolvenz oder aber einem Fortzug des Unternehmens (vgl. Flora Frey) das Mitspracherecht der Kommune bei einer neuen Nutzung gewahrt bleibt.
- Weder in Solingen noch in irgendeiner anderen Kommune ist bisher der Beweis geführt worden, daß die massiven infrastrukturellen Vorleistungen und individuellen Vergünstigungen für das einzelne ansiedlungswillige Unternehmen tatsächlich die immer wieder behaupteten Ergebnisse zeitigen, nämlich erhöhtes Gewerbesteueraufkommen, Schaffung qualitativ hochwertiger Arbeitsplätze und einen steigenden Anteil an der Einkommensteuer.
Es liegt auch bundesweit keine wissenschaftliche Studie vor, die diesen Zusammenhang belegen würde.
- In Zeiten, da Unternehmen nicht mehr auf natürliche Standortbedingungen oder aber Infrastrukturfaktoren wie z.B. Bahnanschlüsse angewiesen sind, weil alle Erzeugnisse und Waren per LKW von A nach B transportiert werden können, sind nahezu alle Kommunen in einen gnadenlosen Konkurrenzkampf untereinander eingetreten, in dem sie mit ihren wie auch immer organisierten Wirtschaftsförderungseinheiten in den Bereichen Flächenausweisung, Verkehrsanschließung, Ver- und Entsorgung gewaltige infrastrukturelle Vorleistungen erbringen. Aus diesem für Solingen nicht zu gewinnenden interkommunalen Gerangel sollte sich die Stadt verabschieden und stattdessen vielmehr in die sogenannten weichen Standortfaktoren investieren ( Grundfrage: Warum sollte ein Unternehmen sich vorrangig in Solingen ansiedeln wollen? Meine Antwort: mir fällt nichts dazu ein!) Auch die Gründung der privatrechtlich organisierten Wirtschaftsförderungs-GmbH, die weder dem Kommunalrecht noch der Kontrolle durch den Stadtrat unterliegt und damit weitere Möglichkeiten für ein etwaiges Unternehmen bietet, außerhalb der öffentlichen Wahrnehmung und mit Hilfe der GmbH gegen die "Verwaltung" ihre Eigeninteressen durchzusetzen, hat hieran nichts geändert.
- Da sich die Arbeit der GmbH mithin überwiegend mit Fragen der Bestandspflege und der Anpreisung von Flächen auf Messen beschränkt, ist nicht einsichtig, warum diese Aufgaben nicht - wie früher von fachkundigen Abteilungen der Verwaltung versehen werden sollten.

Kommentare

Man muss böse fragen, welche Erfolge sind denn bisher vorzuweisen? Wie hat sich Gewerbe und Industrie in Solingen entwickelt? Rückläufig. Und trotzdem wird immer wieder getutet wir brauchen Flächen, mehr Flächen, viele Flächen. Für wenn denn? Höchsten für ein paar Logistikunternehmen die Transporter abstellen müssen.

Einfach mal den gesunden Menschenverstand einschalten und genau hinschauen ! Instutionen wie eine GmbH müssen erstmal Gewinne erwirtschaften, und bezahlt werden. Nachdenken und Sparen !

Die Frage ist, brauchen wir für eine von Klein- und Kleinstindustrie geprägte Stadt eine eigene Wirtschaftsförderung?
Es ist eine bestehende Tatsache, dass Solingen rein aus geographischen Sachverhalten heraus nicht das bieten kann was die Firmen wünschen: Großflächige, ebene Gewerbeflächen möglichst direkt an der Autobahn. Und unsere Nachbarstädte Haan, Hilden und Langenfeld können genau diesen Bedarf decken.
Für nachwachsende kleinere Betriebe gibt es genug Leerstand an vorhandenen Gewerbeimmobilien.

Von der Internetseite der Stadt:
https://www.solingen.de/de/inhalt/die-klingenstadt-deutschlands/
- In der Klingenstadt Solingen sind rund 6700 Unternehmen ansässig.
- Die Klingenstadt Solingen weist mit 41,8 Punkten (Anzahl Unternehmen je 1000 Ew) eine hohe Unternehmensdichte auf (NRW 36,9)
- In der Klingenstadt Solingen sind fast die Hälfte der Industriebeschäftigten in der Herstellung von Metallprodukten tätig. Davon fallen 23,7% auf die Schneidwaren- und Besteckproduktion (vgl. IHK B.II.2).
- In der Klingenstadt Solingen gab es 2011 nur 130 Industriebetriebe mit mehr als 20 Beschäftigten (vgl. IHK B.I.).
Seit 2011 haben wir aber noch einige Verluste hinnehmen müssen:
Nennenswerte Verluste seit 2011:
- Flir Radiation – (60 Arbeitsplätze) – vollständige Verlagerung
- Grossmann – (112 Arbeitsplätze) – Insolvenz/Vollständiger Verlust
- Strauss Innovation Zentrallager – (73 Arbeitsplätze) - Insolvenz/Vollständiger Verlust
- Credo – (45 Arbeitsplätze) – Verlagerung nach Haan
- Galvano Gestellbau Solingen (40 Arbeitsplätze) - Verlagerung nach Haan
- Kronenberg - (70 Arbeitsplätze) - Verlagerung nach Haan
- Wilkinson - (114 Arbeitsplätze) - Verlagerung nach Tschechien
- Druckhaus Fischer - (26 Arbeitsplätze) - Verlagerung nach Haan
Positiv zu vermerken:
- Bong (200 Mitarbeiter) von Wuppertal nach Solingen

Da allein der Geschäftsführer mit 120.000 € zu Buche schlägt, ist das Einsparvolumen deutlich höher anzusetzen. Ein Großteil der Firmenansiedlungen der vergangenen Jahre ist ohne Zutun der Wirtschaftsförderung zu Stande gekommen.