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Mehr Stücke zum Vergleichen.

Ich finde es währ sehr gut wenn die Vitrinen voller währen. Mehr gleichartige Klingen nebeneinander.

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Muss das Klingenmuseum ein Präsenzmuseum bleiben?

Warum nicht einen mutigen Schritt gehen und das Klingenmuseum als digitales Museum neu erfinden? Und gleichzeitig aus der Sammlung heraus Ausstellungen konzipieren, die an andere Museen "verliehen" werden. Das Gebäude ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Klotz am Bein, die Lage lässt sich nicht ändern. Warum also nicht mit den Ausstellungen viel mehr Menschen weltweit erreichen?

Alleine in Solingen gäbe mit Schloss Burg und der Gesenkschmiede zwei Orte mit höheren Besucherzahlen.

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Kommentare

Die Idee Ausstellungen zu konzipieren und zu verleihen finde ich hervorragend. Mehr Kooperationen sind ohnehin in den meisten Fällen wünschenswert. Aber inwiefern wäre es mutig das Museum digital aufzuziehen und wieso ist das Gebäude ein Klotz am Bein?
Die Imposanz der Sammlung (bspw. die enorme Größe der Schwerter) lässt sich selbst virtuell kaum darstellen. Die Objekte leben vielmehr durch die persönliche Wahrnehmung, visuell und haptisch. Digitale Maßnahmen können und sollten in der heutigen Zeit natürlich umgesetzt werden, um die Ausstellung zu beleben. Das Ganze sollte aber hingegen hybrid gefahren werden, vor Ort und digital unterstützt. Die online Sammlung auf der neuen Homepage zeigt ja bereits erste Stücke für alle Interessierten, auch weltweit. Mehr Möglichkeiten der digitalen Darstellung kosten häufig viel Geld, Zeit und Personal, wodurch ich finde, dass die online Sammlung ein erster Schritt in die richtige Richtung ist.
Auch das Gebäude empfinde ich nicht als Klotz, sondern vielmehr als Möglichkeit. Das Gebäude schaut auf eine Geschichte zurück, die sich hervorragend mit den Ausstellungsstücken ergänzt. Besser nutzen statt wegwerfen. Auch die Lage halte ich nicht für suboptimal. Im Gegenteil, es gibt Cafés, es gibt einen Tierpark, es gibt Wanderrouten und auch genügend Parkmöglichkeiten. Wer möchte, ist mit der 683 direkt in Vohwinkel oder auch relativ schnell in Burg. Wie wäre es denn hier mit einer Kooperation zwischen Museum und Stadtwerken für ein Kombiticket Eintritt/ÖPNV? Eine Investition in eine bessere Beschilderung in Gräfrath würde hingegen auf alle Möglichkeiten des Ortes aufmerksam machen. Aufgesprayte Bowie-Messer führten während der KNIFE durch Gräfrath zum Museum - warum nicht eine etwas permanentere Lösung suchen?
Könnten Sie vielleicht ausführen, wie Sie sich eine Neuerfindung als digitales Museum vorstellen würden oder warum Sie das Gebäude als "Klotz am Bein" sehen?

Warum das Gebäude an sich ein Klotz am Bein ist? Weil die Kosten der Immobilie mehr als die Hälfte des jährlichen Zuschusses ausmacht, wir reden von rund 500.000,- € im Istzustand. Bei einer Erweiterung würde der Anteil weiter steigen. Energetisch lässt sich wenig ausrichten, der Gebäude gibt den Rahmen für das Museum fest vor.
Auch der Standort ist nicht optimal. Selbstverständlich kann man dort schön wandern, kommt man auch mit dem öffentlichen Personennahverkehr dort hin, ist die Fauna theoretisch zu Fuß zu erreichen. Es gibt auch Gastronomie im Umfeld, aber die Öffnungszeiten passen nicht wirklich zu den Museumsöffnungszeiten. All diese Fakten existieren heute bereits und trotzdem gehen die Besucherzahlen immer weiter zurück.

Das liegt nicht allein am Klingenmuseum oder am Konzept. Es liegt daran, dass sich auch der Umgang mit Kultur verändert hat. Auch große Museen leben eigentlich nur noch von Sonderausstellungen, diese halten dann die permanente Ausstellung mit am Leben.

Solingens kulturelle Höhepunkte die man tagsüber sowohl in der Woche oder auch am Wochenende besuchen kann liegen zu sehr zergliedert. Das LVR Museum passt thematisch eigentlich perfekt zum Klingenmuseum, leider ist es kein städtisches Museum. Ansonsten wäre ein Umzug (mit Erweiterungsbau) an den Standort bereits ein Gewinn. Dort hätte man dann auch die gläserne Manufaktur integrieren können- Aber dazu gibt es viel zu viele Interessenkonflikte zwischen Stadt und Landschaftsverband. Oder den alten Bahnhof neu nutzen, dort eine Kulturinsel schaffen. Das Plagiatsmuseeum, die Güterhallen, Eishalle, dann ein Klingenmuseum im alten Bahnhof, dazu der Südpark. Das wäre eine attraktives Paket. Oder aber man hätte die Chance nutzen sollen, beim Umbau von Schloß Bug dort das Klingenmuseum mit integrieren sollen. Schwerter auf einer Burg! Besteck an der höfischen Tafel, Schmiedebetrieb.... direkt daneben bergische Kaffeetafel, die Seilbahn, Anreise am Wochenende mit dem historischen O-Bus. Remscheid hätte noch das Werkzeugmuseum dort hin verlagern können. Das wäre eine große, umfassende und attraktive Lösung gewesen.

So wie es jetzt ist, ist es allein wirtschaftlich ein Problem. Jeder Standort braucht ein eigenes Immobilienmanagement, eine eigene Kasse etc. , Kosten die man sehr einfach hätte sparen können. Und der Gedanke, dass jemand zum Beispiel erst in das Klingenmuseum fährt, dann ein Cafe aufsucht, dann nach Schloß Burg fährt und dann dort vielleicht noch zu abend ißt geht an der Lebenswirklichkeit vorbei.

Nebenbei bemerkt werden auch im Neukonzept Gebäude und Lage mit als Schwäche angesehen.